Wie ein Reiskorn die Medizin revolutionierte - Die Sternstunde der Vitamine!

Manchmal verändert eine zufällige Entdeckung das Leben von Millionen.

Bereits im 17. Jahrhundert berichtete der niederländische Arzt Jacobus Bondt von einer in Südostasien weit verbreiteten, rätselhaften Krankheit, die zu schweren Schäden an Herz und Nervensystem führte. Die Krankheit hinterließ Millionen Invalide und forderte unzählige Todesopfer.

 In der Bevölkerung war diese Erkrankung unter dem Namen Beriberi bekannt.

1890 stellte der Arzt Christiaan Eijkman in Jakarta fest, dass Hühner, die mit poliertem Reis gefüttert wurden, Symptome der mysteriösen Krankheit Beriberi entwickelten – ähnlich wie Menschen. Die Symptome verschwanden, sobald sie unpolierten Reis bekamen. Eijkman schloss daraus, dass im äußeren Teil des Reiskorns eine lebensnotwendige Substanz stecken müsste.

1912 gelang es dem Biophysiker Casimir Funk die entscheidende Substanz aus Reisschalen zu isolieren. Er nannte sie Vitamin. Ein Jahr später wurde die chemische Struktur entschlüsselt: Das erste entdeckte Vitamin heißt heute Thiamin (Vitamin B1). Es spielt eine zentrale Rolle im Energiestoffwechsel – ohne Thiamin kann der Körper aus Glukose keine Energie gewinnen. Ein Mangel führt zu schweren Nerven- und Herzschäden, wie bei der Beriberi-Krankheit.

Mit dieser Entdeckung wurde Beriberi besiegt – und die Ära der Vitaminforschung begann.

Christiaan Eijkman erhielt 1929 für seine bahnbrechende Entdeckung, die Millionen Menschenleben rettete, den Nobelpreis für Medizin und Physiologie – und legte damit den Grundstein für die moderne Nährstoffmedizin.

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